Kuriose Weihnachtsbräuche: Die Weihnachtsgurke
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  • AutorenbildJessi

Kuriose Weihnachtsbräuche: Die Weihnachtsgurke

Aktualisiert: 2. Dez. 2022

In den USA gibt es einen besonders kuriosen Weihnachtsbrauch: Die sogenannte Weihnachtsgurke (engl. Christmas Pickle) ist dort weitverbreitet. Viele Amerikaner glauben, dass auch in deutschen Haushalten in jedem Weihnachtsbaum eine Gurke aus Glas hängt – denn der Brauch kommt (angeblich) aus Deutschland 😄


Du kanntest den Brauch zuvor nicht? Da bist du nicht allein, die wenigsten kennen diesen ungewöhnlichen Baumschmuck, obwohl er langsam auch bei uns immer beliebter wird. Wir erklären dir heute, was es mit diesem Brauch auf sich hat und wo er herkommt.


Weihnachtsgurke

Das ist der Brauch:


Jedes Jahr wird im Weihnachtsbaum eine Gurke aus Glas (in Form einer Essiggurke) möglichst gut versteckt. Zwischen den grünen Zweigen der Tanne fällt eine Gurke natürlich nicht auf. Wer sie als erster entdeckt, bekommt eine Belohnung – oder darf das erste Geschenk auspacken – und erhält eine Extraportion Glück fürs nächste Jahr 🎁🍀


Und das ist die Legende:


Angeblich wurde der bayrische Soldat John Lower im amerikanischen Bürgerkrieg schwer verletzt und wollte als letzte Mahlzeit eine saure Gurke verzehren. Als sich sein Gesundheitszustand im Anschluss plötzlich verbesserte, beschloss er, jedes Jahr zu Weihnachten eine Essiggurke in seinen Baum zu hängen. In einer anderen Variante wurde der Soldat gefangen genommen und ist in der Haft krank.


Eine andere Legende verortet den Ursprung der Weihnachtsgurke zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die bayerisch-thüringische Grenzregion. Damals hatten die Familien nicht genug Geld, um jedem Kind ein Geschenk unter den Baum zu legen. Als Lösung wurde eine Gurke im Weihnachtsbaum versteckt und das Kind, das die Gurke als erstes entdeckte, bekam das Geschenk.


Warum ausgerechnet eine Gurke? Sie ist ein Dauergemüse und immer verfügbar. Außerdem handelt es sich einfach um ein billiges Gemüse, das zu dieser Zeit auch gerne in der Weihnachtszeit gegessen wurde.


Untermauert wird der Ursprung in Deutschland durch eine Form zur Herstellung der Glasgurke aus dem späten 19. Jahrhundert, die sich im Besitz eines Glasbläsers aus Oberfranken befindet. Ab den 1930ern jedenfalls entwickelte sich die Weihnachtsgurke zu einem beliebten Brauch der Amerikaner. Ob er wirklich deutsche Wurzeln hat, ist bis heute allerdings nicht eindeutig geklärt.


Bei unserer Recherche sind wir darüber hinaus auf folgendes mittelalterliches Volksmärchen gestoßen: Drei spanische Jungen machten halt in einer Herberge und wurden vom Herbergsvater in ein Gurkenfass gesteckt, um sie zu bestehlen. In derselben Nacht kam St. Nikolaus in die Herberge, bemerkte die toten Jungen und erweckte sie wieder zum Leben. Seitdem würde man dem heiligen Nikolaus mit einer Essiggurke am Weihnachtsbaum gedenken.


Wer weiß, vielleicht stimmt keine der Legenden oder in allen steckt ein kleines bisschen Wahrheit. Wir finden den Weihnachtsbrauch jedenfalls sehr witzig, egal wo er nun wirklich herkommt 🥒

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